3 Merksätze für mehr Geduld — digital und analog — ja Geduld bringt Erfolg
Eigentlich ist es ja ganz einfach: sag mir bitte wann ich was posten soll für meine relevante Zielgruppe auf meinem Kanal, gib mir die richtigen Keywords und Rankingfaktoren damit endlich meine Seite auf Platz 1 ist und denk bitte daran: ich habe eigentlich auch gar keine Ahnung was mich eine Kunde heute kostet, was er bringt und was eben nicht — aber hey sorry muss los! Du machst das!
Für alle denen das bekannt vor kommt — lies weiter.
Merksatz 1: Du bist nicht allein da draussen
Ja es gibt das Internet seid mehr als 2 Jahrzehnten und ja selbst wer auf LinkedIn seit 2007 ist lernt jeden Tag noch dazu. Was mich immer wieder erstaunt ist die Selbstverständlichkeit mit der man/frau Informationen hinnimmt, als wäre es sankto-sankt unumstösslich immer so gewesen. Wir lernen immer noch, jeden Tag. Auch nach 3, 5 oder 10 Jahren im Business ist die Lernkurve nie ganz oben und auch nie abgeschlossen. Was ich aber mit Sicherheit weiss ist, dass ich nichts weiss bis ich es selbst getan, getestet und gelernt habe. Ich, wir, für mich. Denn es ist keine Einbahn im Leben, auch online nicht. Es ist eine multilaterale Spielwiese, Gesprächsort, Marktplatz, Begegnungsort bei dem die Menschen Probleme gelöst haben möchten, sich austauschen und manchmal abladen oder einfach etwas kaufen möchten um sich besser zu fühlen oder ein Bedürfnis dahinter zu befriedigen — und manchmal kann das eine Software, ein Bagger oder ein Coach sein.
Aber alles ist ständig im Fluss und es ist nicht immer ein 1:1 es ist ein X:X und das muss man erleben, leben, fördern und manchmal fordern.
Mir haben persönlich 5 Bücher dabei geholfen:
- das Cluetrain Manifest
- Frag immer zuerst warum
- Lean Startup
- Jab Jab Right Hook von Gary Vee
- Und ganz neu: The infinite Game / das unendliche Spiel
Merksatz 2: Hoffnung ist keine Strategie
Viel zu oft hören und lesen wir von tollen Ideen wie: poste 3x am Tag, erstelle einen Funnel, sorge für Affiliate usw usw. Aber ganz ehrlich: auch wenn das alles tolle Ideen sind, es klingt nach dem Prinzip Hoffnung den heiligen Gral zu finden. Den gibt es aber nur bei Indiana Jones und der wurde begraben als die zu gierig wurden. Ende Story.
Wenn mich jemand fragt: wie komme ich den an Kunden, frage ich: wie bist Du denn an die anderen gekommen? Wenn es noch keine Kunden gibt, frage im Freundes und Bekanntenkreis rum und erzähle deine Idee mit 3 Kontrollfragen:
- Siehst Du darin einen Nutzen und wenn ja für wen?
- Was wäre es Dir wert? Und warum?
- Was wäre nötig, damit Du das hier sofort umsetzen würdest?
Diese Fragen zeigen auf, ob man sich wirklich mit dem Nutzer und dem Nutzen auseinander gesetzt hat und sie führt dazu, dass man ganz tolle Feedbacks und manchmal auch eines an den Deckel bekommt. Wie oft werden dummen Ideen gutes Geld nachgeworfen mit Brandingstrategien, mit Aufmerksamkeits-Ads oder mit hochgestochenen dummen Ideen von Leuten die keine Ahnung vom Klinkenputzen und der Datenauswertung haben. Die erfolgreichsten Firmen und Personen setzen auf das direkt Feedback, auf eigene Erfahrungen und darauf, dass man ein Produkt, eine Person, ein Business aktiv empfehlen muss und soll und dass dies auch belohnt werden muss. Schon mal überlegt warum wir zwar so viel Geld ausgeben für neue Kunden aber bestehende Kunden kaum belohnt werden? Was kostet mich heute ein Kunde neu, was ein bestehender dass er/sie nochmals kauft? Kenne ich überhaupt die grossen Themen und Probleme und kann ich allenfalls mehr daraus machen? Nicht streuen, nicht hoffen: direkt zum Schmerz und dann daran wachsen. Wer hofft, versteckt sich hinter falschen Versprechungen.
Merksatz 3: Wer nichts misst muss alles glauben
Wenn ich für den Satz “Wir haben zwar Analytics aber ich nutze das nicht” oder “ich weiss zwar ich könnte das nachsehen, aber mir fehlt die Zeit” jedesmal einen Sticker bekommen hätte, ich würde rumlaufen wie eine Liftfasssäule im Festivalsommer: vollgepackt. Wie viele Marketeers aber auch Geschäftsleitungsmitglieder wissen nicht, was funktioniert und was nicht, weil sie es nicht messen (können, wollen, hätten können, hätten sollen)? Ich fahre auch nicht los mit dem Auto ohne zu schauen ist es geladen oder hat es Benzin, kenne ich die Route, wie lange würde ich ca. brauchen und fahre ich alleine oder mit anderen — aber im (digitalen) Business ist es genau der Fall. Wir tanken für CHF 100.- oder für 40kwH und machen uns keine Gedanken wie lange die Energie reicht oder wann sie ausgehen würde.