Musik, Ethik und AI — der AI Drake Song
Schon gehört? Ein Remix von Drake ist besser als Drake selbst! Warum ist das wichtig und was hat das mit Ethik in der künstlichen Intelligenz zu tun?
Was ist da los?
Eine vermeintlich von KI generierte Version eines Drake-Songs hat auf TikTok, Spotify und YouTube für Furore gesorgt und Millionen von Streams gesammelt. Doch wer steckt hinter diesem Phänomen und was hat das mit Ethik in der Künstlichen Intelligenz zu tun?
Hinter diesem Remix steckt ein TikTok-Benutzer namens @ghostwriter977. Die Stimmen im Song sind unverkennbar, aber wer hat das Lied wirklich produziert? Bisher hat weder Drake noch Universal Music Group etwas dazu gesagt, und die Situation bleibt mysteriös.
Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen zur Verantwortung und Ethik in der KI auf. Wir sollten nicht nur überlegen, was Computer tun könnten, sondern auch, was sie tun sollten. Ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI sind die Voraussetzung dafür, dass die Menschen der Technologie vertrauen.
Die EU und Microsoft haben bereits Richtlinien für KI und Ethik erlassen, um verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie zu gewährleisten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Verantwortung für die ethische Nutzung von KI nicht nur bei Entwicklern und Anbietern liegt — jeder Einzelne, der KI nutzt, trägt eine Mitverantwortung.
Die Story vom “Ghostwriter”
Dieser (Quelle 1) angeblich von KI generierter Drake-Song hat auf TikTok, Spotify und YouTube Millionen von Streams gesammelt. Aber wer ist der “Ghostwriter” dahinter und was sagt das über KI, Urheberrecht oder virales Internet-Marketing aus? (Quelle 2)
Dahinter steckt ein bisher unbekannter TikTok-Benutzer, @ghostwriter977, und der Song wie auch er wurden am selben Wochenende viral, als er einen KI-generierten Drake-Song mit The Weeknd veröffentlichte. Die Texte stammen anscheinend von Ghostwriter, aber die Stimmen sind unverkennbar. Es gibt auch ein Metro Boomin-Tag im Song, obwohl er, soweit wir wissen, das Lied nicht produziert hat (Quelle 3).
Der KI-generierte Song “Heart on My Sleeve” verschwand plötzlich von Spotify und Apple Music, während Ghostwriter anfing, TikTok-Videos zu löschen, einschliesslich ihrer viralsten Beiträge. Der Song blieb jedoch auf TikTok.
Bisher hat weder Drake noch Universal Music Group etwas dazu gesagt. Eine Möglichkeit, wie jemand eine “künstliche Intelligenz”-Version von Drake erstellen könnte, wäre, wenn Drake selbst dahintersteckt — es würde nicht viel algorithmische Abstimmung erfordern, um dies zu erreichen. Als Universal Music Group nach der Situation gefragt wurde, war ihre Antwort zumindest neugierig (Quelle 2.)
Die Situation könnte ein viraler Hit sein, ein schlampiger PR-Stunt eines krypto-nahen Start-ups, ein Rache-Streich von Drake selbst oder der Beginn eines Rechtsstreits über KI-generierte Werke, die das Internet überschwemmen. Es könnte auch eine Kombination aus all diesen Faktoren sein. Was auch immer es ist, es geschieht etwas Seltsames (Quelle 2.) und wir nicht nur Diskussion um die Verwendung von KI allgemein, sondern auch die Thematik um “wer darf was wozu” nochmals anfeuern.
Ja, KI ist wichtig und kann viel, aber…
In einer Diskussion diese Woche wurde mir gesagt
“Die Vorstellungskraft fehlt oft, was mit künstlicher Intelligenz alles möglich ist — und was nicht — aber viele haben es nicht verstanden und werden es nicht verstehen.”
Es ist so: Viele Menschen befürchten, dass KI die Kontrolle über unser Leben übernimmt. Es ist an uns, dafür zu sorgen, dass KI so arbeitet, wie wir es wollen — und nicht wir, wie KI es will. Wir sollten nicht überlegen, was Computer tun könnten, sondern was sie tun sollten. Bei KI-Systemen — wie bei anderen Technologien übrigens auch — sind nicht nur die Menschen verantwortlich, die sie entwickelt, sondern auch die, welche sie eingesetzt haben.
Das gilt insbesondere dann, wenn durch KI Rechte von Menschen verletzt wurden. Hier muss klar geregelt sein, wer dann die Verantwortung trägt und eine gute und praktikable Ethik für KI ist der Schlüssel zu ihrem langfristigen Erfolg statt Verboten wie Beispielsweise in Italien. Ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI sind die Voraussetzung dafür, dass die Menschen der Technologie vertrauen. Wenn KI uns in immer mehr Bereichen unseres Lebens begegnet, müssen wir die Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Einsatz schaffen, denn nur so kann KI Akzeptanz gewinnen.
EU und Microsoft erliessen bereits Richtlinien
Um ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI zu gewährleisten, sind übergeordnete Richtlinien und Normen notwendig. Die EU hat bereits ihre „ethischen Leitlinien für die Entwicklung vertrauenswürdiger künstlicher Intelligenz“ vorgelegt. Auch in der Schweiz sind Richtlinien geplant [Quelle 4]. Entwickler:Innen und Anbieter:Innen von KI müssen ethische Aspekte berücksichtigen.
Bei Microsoft wurden sechs Grundsätze für KI und Ethik aufgestellt, um verantwortungsvoll mit der Technologie umzugehen [Quelle 5].
Es ist wichtig zu betonen, dass die Verantwortung für die ethische Nutzung von KI nicht nur bei Entwicklern und Anbietern liegt. Jeder Einzelne, der KI nutzt, trägt eine Mitverantwortung. Es ist notwendig, dass die Nutzer von KI sich bewusst sind, welche Daten erhoben und wie sie verarbeitet werden. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, um ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI zu gewährleisten.
Selbstregulierung versus Staatsregulierung?
Ein Ansatz ist die Selbstregulierung der Industrie. Ein anderer Ansatz ist die Regulierung durch staatliche Stellen. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile.
Die Selbstregulierung kann schnell umgesetzt werden, birgt jedoch auch die Gefahr, dass die Industrie ihre Interessen über die ethischen Prinzipien stellt.
Die Regulierung durch staatliche Stellen kann sicherstellen, dass ethische Prinzipien eingehalten werden, birgt jedoch auch die Gefahr, dass die Regulierung zu starr und unflexibel ist.
Insgesamt ist es wichtig, dass ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI berücksichtigt werden, um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu gewährleisten. Dazu sind übergeordnete Richtlinien und Normen notwendig, die von Entwicklern, Anbietern und Nutzern gleichermassen beachtet werden müssen. Es gibt verschiedene Ansätze, um ethische Prinzipien zu gewährleisten, die Vor- und Nachteile haben. Es ist wichtig, dass ein Konsens darüber gefunden wird, wie ethische Prinzipien bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI gewährleistet werden können.
Ethik und KI Quo Vadis?
Um die ethischen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI zu bewältigen, ist es wichtig, dass wir alle — Unternehmen, Politiker, Wissenschaftler und Bürger — gemeinsam handeln. Hier sind einige Schritte, die wir als Gesellschaft und als Einzelpersonen unternehmen können:
- Bildung und Sensibilisierung: Setzen Sie sich mit den ethischen Aspekten von KI auseinander und teilen Sie Ihr Wissen mit Kollegen, Freunden und Familie, um ein breiteres Bewusstsein für diese wichtigen Themen zu schaffen.
- Förderung ethischer Praktiken in Unternehmen: Fordern Sie als Mitarbeiter, Kunden oder Partner von Unternehmen die Einhaltung ethischer Richtlinien im Umgang mit KI und die Implementierung von Verantwortlichkeits- und Transparenzmassnahmen.
- Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen: Engagieren Sie sich in politischen Diskussionen und unterstützen Sie Gesetze und Regulierungen, die ethische Standards für KI fördern und überwachen.
- Unterstützung von Forschung und Innovation: Fördern und unterstützen Sie interdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit, um ethische Fragestellungen im Bereich KI besser zu verstehen und innovative Lösungen zu entwickeln.