Was definiert einen guten Corporate Influencer?
Ich glaube sehr stark daran, dass es längst Zeit ist, dass wir unsere eigenen Influencer (oder besser Multiplikatoren) via Unternehmen, eigenen Netzwerke und Mitarbeitenden aufbauen. Denn Menschen erinnern sich selten an Marketing-Jargon aber immer an Gesichter und Emotionen.
Was ist kein Corporate-Influencer-Marketing?
Wir erklären zuerst einmal, was kein Influencer-Marketing ist. Influencer-Marketing bedeutet nicht, jemanden mit einem Publikum zu finden und ihm Geld oder Sichtbarkeit anzubieten und zu fordern, dass er Gutes über dich berichtet.
Corporate Influencer oder besser Botschafter sind Menschen, die Zeit und Know-How investiert haben, ihr Markenzeichen aufzubauen und ihr Publikum zu pflegen; ihrem Ruf gegenüber nehmen sie von Natur aus eine schützende Haltung gegenüber Expertenwissen ein und die Menschen vertrauen auf sie. Corporate Influencer sind also nicht einfach Testimonials, sondern sie leben und vertreten Wissen und Erfahrung in einem besonderen beziehungsweise dedizierten Umfeld.
Es sind aber auch Menschen, welche die Geduld und Entschlossenheit aufgebracht haben, in sozialen Netzwerken erfolgreich zu sein; einen Follower nach dem anderen zu akquirieren, hilfreiche Inhalte rauszuspielen ohne Erwartungshaltung. Also Menschen, die ihre Arbeit kaum für eine Handvoll Geld ruinieren würden sondern das grosse Ganze sehen.
Storytelling — direkt aus der Praxis und keine Werbung
Content-Marketing gehört damit zum Bereich des Markenbewusstseins. Es handelt sich um die gleiche Art des langsamen und stetigen Ansatzes, den man mit dem Netzwerk Ausbau und Aufbau anwenden muss. Es geht darum, Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Vorstellungskraft in der Branche unter Beweis zu stellen. Dabei ist allerdings die Multiplikation essentiell. Denn wie bei den sozialen Medien geht es darum, die Art von Follower für sich zu gewinnen, die der Botschaft treu sein wird und sich ihr gegenüber verpflichtet fühlt. Es ist verlockend zu glauben, dass die Zusammenarbeit mit einem B2C Influencer der einfachste Weg ist, in die Herzen und Köpfe seiner Anhänger einzutreten. So einfach ist es aber nicht. Denn wir wollen ja vor allem Langfristigkeit und Treue zu einer Botschaft, die Vermehrung von Wissen und nicht nur monetäre Werte.
Um sich mit damit (wahren) Followern zu verbinden, muss man sich deren Vertrauen und Respekt verdienen. Aber wie? Wie können Firmen und Privatpersonen vom Corporate-Influencer -Marketing profitieren? Indem sie die Mechaniken verstehen und am besten, selbst einen Botschafter eine Botschafterin im Unternehmen aufbauen, welche Wissen, Hintergründe und Einblicken geben in deren Alltag, via deren helfende Handlungen und die zugrundeliegende Denkhaltung.
Wie das geht? Mit etwas agilem Marketing, dem richtigen Mindset und 3 Techniken:
Meiner Meinung nach sind das:
- Storytelling und Reichweite Dank 5:3:2 (80% ist kostenloser Content (davon 30% gebranded), nur 20% ist Promotion)
- Positionierung und Interaktion Dank Content Snacks (vom Grossen ins Kleine)
- Community Insights nutzen und nur das bewerben (hervorheben), was gut läuft
Die Frage ist nun: was definiert einen guten (Micro) Corporate Influencer?
- Schritt — ist Expertin oder Experte und liefert viel Content
- Schritt — teilt Insights und Ansichten — und manchmal Geheimnisse
- Schritt — pflegt Kommentare und gibt mehr als es zurück gibt anfangs
- Schritt — erstellt / hat ein Markenbild auf diversen Kanälen
- Schritt — baut sein / ihr Netzwerk konstant aus und bleibt dran, konsequent
Wie erstelle ich Inhalte als Corporate Influencer?
Die primäre Frage die ich mir stellen muss ist immer: Was könnte meinem Kontakt helfen? Haben wir etwas im Content entdeckt und erstellt und sind wir bereit, es kostenlos weg zu geben? Können wir den Faden aufnehmen von einem Dialog, den wir selbst geführt oder gelesen haben? Versuchen wir dabei persönlich, aber trotzdem professionell zu sein. Das Ziel von Schritt eins ist ein Dankeschön oder ein Feedback, das heisst, fragen wir auch direkt in der Nachricht (Direktnachricht oder E-Mail), ob das der Person geholfen hat. Damit geben wir der Zielperson die Möglichkeit, den Ball zurückzuspielen.
Guter Content hat immer mindestens eine Eigenschaft, namentlich:
- … bietet Usern einen Mehrwert.
- … ist einzigartig.
- … ist vertrauenswürdig.
- … ist gut strukturiert.
- … enthält relevante Keywords.
Starten wir immer mit der Persona und einem Problem
Content Marketing startet immer mit der Frage: wonach sucht meine Persona. Das heisst, wir müssen uns Gedanken machen (und recherchieren) wonach die Leute wirklich suchen und belegen dies eventuell sogar mit dem Suchvolumen.
Am einfachsten geht das im übrigen immer noch, wenn man aktiv zuhört und Geschichten, Tipps und Tools aus dem eigenen Alltag dokumentiert und nach Aussen spielt. Das daraus entstehende Feedback hilft dann, weitere Ideen zu sammeln und diese weiter ausbauen zu können.
Gemeinsam mehr erreichen sollte die Devise sein und dabei immer eines im Vordergrund: hilfreichen, spannenden Content liefern, der Menschen und Unternehmen weiter bringt, immer ohne Erwartungshaltung aber mit der Möglichkeit den Dialog aufzunehmen.